Im Reich des letzten Wilden

von Gabriela Hanus
03. Oktober 2025

Der Tiroler Lech gilt als freier und naturbelassener Fluss der Nördlichen Kalkalpen und stellt eine außergewöhnliche Wildflusslandschaft mit mächtigen Schotterbänken, verzweigten Flussarmen, Brunnwässern und einer beeindruckenden Artenvielfalt dar.

Ziel des biologischen Teiles war es, in Fließgewässern lebende Tiere kennenzulernen. Mit entsprechenden Geräten, Fangmethoden und einer gewissen Portion Glück war es nicht allzu schwierig, typische Bewohner eines Baches einzufangen und gleichzeitig verschiedene Lebensräume zu entdecken.

Die Chemie machte es sich zur Aufgabe, an verschiedenen Stellen Wasserproben zu entnehmen, um in weiterer Folge den pH-Wert, den Härtegrad und die Wasserqualität nasschemisch zu bestimmen.

Im physikalisch gestalteten Teil des Starttages maßen die mit Stoppuhr und Maßband ausgestatteten Schüler:innen die Strömungsgeschwindigkeit des „Luambächleins“. Danach ging es zum Brunnwasser (einem annähernd stehenden Gewässer) in der Nähe, wo man anhand eines Temperatursensors die Schichtung der Wassertemperatur zeigte. An beiden Stellen entnahmen die Praktikant:innen Wasserproben, um deren Leitwert in später folgenden Labormessungen zu bestimmen.

Im Bereich der Geographie galt es, die Sinne während dieser Exkursion zu schärfen und die Lebensader Lech für das urtümliche Tal zu begreifen. Auf dem Weg durch den Auwald sah man den sensiblen Lebensraum und erreichte dann das breite Flussbett. Geschiebedynamik, Korngröße und Uferkanten wurden beim Versuch einer Abflusssimulation genauso besprochen, wie die wirtschaftliche Wertschöpfung, Dialektwörter wie „Lechwoggen“ und das Fabelwesen „Bluatschink“.

 

Gabriela Hanus, Gernot Seeber, Otto Tschauko, Irene Spielmann