Die Eisbärin – eine Bloggerin, die man liken kann?
Es ist Tradition am BRG Reutte. Jedes Schuljahr zeigt das Tiroler Landestheater ein Klassenzimmerstück. Jedes Jahr setzen sich alle Deutsch-Lehrer/innen dafür ein, dass so viele Vorstellungen wie möglich gespielt werden. Jedes Jahr können sich andere Schulstufen auf dieses Theater freuen. Nur letztes Jahr fiel das Klassenzimmerstück wegen Corona aus.
Das Besondere an der heurigen Vorführung ist der Überraschungseffekt. Die Schülerinnen und Schüler wissen nicht, dass sie mitten in einer Vorführung sind. Das bedeutet ein hohes Maß an Improvisationskunst von der Schauspielerin. Der Text sitzt, doch er muss je nach Reaktion der Zuschauer/innen angepasst werden. Die Schüler/innen werden zu Mitspielern. Sie bekommen Aufgaben und sind mitten im Geschehen. Manche machen begeistert mit, andere zeigen mit ihrer Körperhaltung, dass sie sich nicht auf die ungewohnte Situation einlassen wollen.
In einer Schulstunde wird gezeigt, wie die Youtuberin Mona, die sich Eisbärin nennt, in ihre ehemalige Schule kommt. Sie will mit einem BACK-TO-SCHOOL-Prank wieder mehr Follower gewinnen. Deshalb dreht sie in der Klasse mit Unterstützung der Schüler/innen ein Video. Dabei erinnert sie sich an prägende Erlebnisse während ihrer Schulzeit und überlegt nachdenklich, was sie im Rückblick nicht mehr zugelassen hätte.
Am Ende des Stückes verlässt die Eisbärin das Klassenzimmer und die Dramaturgin tritt vor die Klasse und bittet um einen Applaus für die Schauspielerin. Damit wissen alle, dass die Eisbärin nicht real ist.
In der anschließenden Nachbesprechung werden viele Fragen zum Inhalt, zur Inszenierung, zur Schauspielern Katarina Hauser, zur Dramaturgin Laura Nöbauer, beide vom Tiroler Landestheater, geklärt. Außerdem erzählen Schüler/innen von ähnlichen Erlebnissen, wie sie Mona erlebt hat, und beraten, wie man sich gegenseitig helfen könnte.
Insgesamt wurde das Stück vom 20. Oktober bis zum 22. Oktober sechsmal aufgeführt, so dass alle dritten und alle vierten Klassen überrascht wurden.
Alle hoffen, dass die Tradition nächstes Jahr fortgesetzt wird.
