Carpe diem!
Eine der vier Sonnenuhren, auf denen die Gebetszeiten der Mönche eingezeichnet sind, erinnert an das ehemalige gegenüberliegende Franziskanerkloster; eine symbolisiert mit der Eule der Pallas Athene und den römischen Zahlen die Antike, eine mit der Schnecke und den arabischen Zahlen die Neuzeit. Die vierte Sonnenuhr funktioniert – wenn die Sonne scheint – und ist auf den Standort ausgerichtet und berücksichtigt die Jahreszeiten sowie die Sommer- und Winterzeit.
„Carpe diem“ ist übrigens nicht nur ein Schlagwort aus der Lebensberatung, sondern eigentlich ein Zitat aus einer Ode des römischen Dichters Horaz (65-8 v.Chr.), es ist aber vor allem die einzige Chance in der Antike, die absolute Zeit zu messen. Denn Sonnenuhren, die nur bei Tageslicht funktionieren, waren das einzige halbwegs brauchbare Mittel dazu. Durch das Nachbauen eines sehr einfachen Modells haben die Schüler:innen die wesentlichen Zutaten – ein Ziffernblatt, einen Gnomon und die Nordausrichtung – bereits vorher praktisch erprobt, weil zufällig während der Lateinstunde gerade die Sonne schien.