Sensibilisierung

von Karsten Werner
16. November 2025

Zeit schenken
 

Mit den Händen in den Hosentaschen begleiten

Zeit ist eines der wertvollsten Güter, die wir besitzen. Umso bedeutender ist es, wenn Menschen bereit sind, einen Teil davon freiwillig für andere zu geben.Mit dem Schulprojekt „Zeit schenken“ erhalten Schüler*innen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und wertvolle Erfahrungen außerhalb des Unterrichts zu sammeln. Sie verbringen Zeit in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Wann und wie oft, bestimmen sie selbst. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Von der Unterstützung in der Kinder- und Seniorenarbeit über die Begleitung von Menschen mit Behinderung bis hin zur Lernhilfe. Engagierte Schüler*innen helfen beispielsweise in den Reuttener Seniorenzentren Haus Ehrenberg und Haus zum guten Hirten, im Lerncafé der Caritas oder in der Stadtbibliothek Reutte.

Das Projekt „Zeit schenken“ steht ganz im Zeichen des Mottos „Mit den Händen in den Hosentaschen begleiten“. Damit ist gemeint, anderen mit Gelassenheit und Offenheit zu begegnen, zuzuhören, sie in ihren eigenen Fähigkeiten zu bestärken, gemeinsam Musik zu hören, zu spielen oder einfach nur präsent zu sein.

Während der Corona-Pandemie musste das Projekt pausieren. Seit Herbst 2024 setzen sich Evi Keller vom Freiwilligenzentrum Außerfern und Regina Kerle von der Caritas Reutte dafür ein, „Zeit  schenken“ wiederzubeleben. Besonders erfreulich ist, dass sich in diesem Schuljahr bereits zwölf Schüler*innen aus Reutte bereit erklärt haben, als „Zeitschenker*innen“ mitzumachen.

Der Mann, der das Zepter des Projekts an unserer Schule in der Hand hält, ist Ferenc Racz, der von Anfang an dabei war und den Relaunch an unserer Schule mitinitiiert hat. 

Ein Schüler beschreibt seine Motivation so: Ich helfe sehr gerne anderen und engagiere mich in meiner Freizeit im Katzenstüberl. Deshalb dachte ich mir, warum nicht auch im Rahmen dieses Projekts aktiv werden?“

Wer Zeit schenkt, macht nicht nur anderen eine Freude, sondern gewinnt auch selbst dazu. Jede Begegnung bringt neue Erfahrungen, bereichert den Alltag und stärkt das Miteinander. Außerdem bietet das Projekt eine wunderbare Gelegenheit, soziale Kompetenzen zu erweitern und eigene Stärken zu entdecken.

Kürzlich gab es dazu eine Auftaktveranstaltung am Gymnasium Reutte, an der interessierte Schülerinnen und Schüler der 6., 7. und sogar 8. Klassen teilnahmen. Diese wurden innerhalb ihres Ethik- bzw. Religionsunterrichts abgehalten.

 Nun gab es eine weitere Veranstaltung in dem Zusammenhang: An unserer Schule wurde kürzlich ein Sensibilisierungs - Workshop durchgeführt.

Hier wurden für Interessierte Einblicke in verschiedene Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen gegeben. Es wurde verschiedenen Fragen nachgegangen, die in Vorbereitung auf das anstehende Projekt wichtig erschienen: Wie fühlt sich das Alter an? Wie unterstütze ich Menschen im Rollstuhl? Welche Rechte und Pflichten habe ich als freiwillig engagierter Jugendliche*r?