Können wir „nicht kommunizieren“?

von BG/ BRG Reutte
27. November 2025

Gehört haben wir wohl alle schon mal etwas von der Bedeutung von Gestik und Mimik, davon „mit den Händen zu reden“, wie wichtig nicht nur das Sprechen, sondern auch das Zuhören ist. Wir alle tun es, doch nur die Wenigsten befassen sich eingehend mit dem Thema: „Was ist das eigentlich genau: Kommunikation?“ Und wie funktioniert sie? Wer ist dafür verantwortlich, was gesagt wird – nur die Sprecherin oder auch der Empfänger?

Dem österreichisch-US-amerikanischen Philosophen, Psychotherapeuten und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick zufolge können wir gar nicht „nicht kommunizieren“ – wir senden ständig Botschaften aus und hoffen, dass diese richtig verstanden werden. Dem deutschen Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun gebührt Hochachtung für sein Lebenswerk im Bereich der Kommunikation. Sein „Kommunikationsquadrat/4-Seiten-Modell“ war nach eingehender theoretischer Betrachtung im Unterricht gerade an einem der letzten warmen Herbsttage des aktuellen Schuljahres Inhalt eines praktischen Experiments im Wahlfach Psychologie (PUP+) der 7. Klassen.

Eine Schülerin erzählt dazu: „Im Rahmen unseres PUP+-Unterrichts führten wir ein praktisches Experiment auf dem Pausenhof durch um die Kommunikationstheorie greifbar zu machen. Wir teilten uns in Gruppen auf und unterhielten uns, während jeweils eine Person die Konversation mithilfe des 4-Seiten-Modells von Schulz von Thun analysierte. Die Herausforderung bestand darin, sich beim Zuhören bewusst auf nur eine der vier Ebenen (Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehungsseite, Appell) zu konzentrieren. Diese praktische Anwendung zeigte die Komplexität und die verschiedenen Botschaftsebenen alltäglicher Kommunikation noch klarer und bot uns eine abwechslungsreiche Lernerfahrung.“

Michael Furtmayr